Brasilien | Brazil, 2023
DESOVA
Sprache | Language: OmdU | SGN
Doku | 29 Min.
Laut dem brasilianischen Jahrbuch für öffentliche Sicherheit wurden zwischen 2017 und 2022 369.737 Fälle von Verschwindenlassen in Brasilien registriert, durchschnittlich 203 Fälle pro Tag. DESOVA zeigt die Folgen und Traumata im Leben von Müttern in der Region Baixada Fluminense in Rio de Janeiro, die ihre Kinder – meist junge, afrobrasilianische Männer – durch Polizei- oder von Milizen und Drogenkartellen ausgehende Gewalt verloren haben. Der Film beleuchtet sowohl die die Dynamik und die Techniken des erzwungenen Verschwindenlassens von Leichen als auch die Art und Weise, wie die Mütter und Angehörigen der Opfer durch Selbsthilfe- und Kunsttherapiegruppen versuchen, ihre Traumata zu verarbeiten. Darüber hinaus thematisiert er die langfristigen Auswirkungen, die das Verschwindenlassen haben kann, nicht nur auf das Leben der Betroffenen. So werden beispielsweise viele der vermissten Leichen zwar gefunden, aber aus Angst nicht bei der Polizei gemeldet. So entstehen große, geheime Friedhöfe an unwahrscheinlichen Orten, wie z.B. die Flüsse Iguaçu, Sarapuí und Guandu in der Baixada Fluminense. DESOVA soll dazu beitragen, die Straflosigkeit und fehlende Unterstützung der Hinterbliebenen zu hinterfragen sowie die Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von Verschwindenlassen unterstreichen.
Aufführungen